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Praxis für Logopädie - Bettina Neubauer



Aphasie

Unter einer Aphasie versteht man den völligen oder teilweisen Verlust der schon vorhandenen Fähigkeit, sich sprachlich auszudrücken und Sprache zu verstehen, obschon Sprech- und Hörorgane intakt sind.

Aphasien entstehen durch hirnorganische Prozesse, sind also zentral-neurologische Störungen.

Im Unterschied zur Dysarthrophonie, bei der die Patienten sich sprachlich inhaltlich völlig adäquat ausdrücken und „nur“ die Steuerung von Artikulation, Stimme und Atmung beeinträchtigt ist, kommt es bei Aphasikern zu inhaltlichen sowie grammatikalischen und syntaktischen Fehlleistungen.

Nicht nur Sprechen und Verstehen sind bei Menschen mit Aphasie betroffen, sondern auch Lesen und Schreiben.

Es gibt sehr unterschiedliche Ausprägungsformen von Aphasien. Manche Patienten sind nur leicht betroffen und klagen hauptsächlich über Wortfindungs-Schwierigkeiten. Andere sind nicht mehr in der Lage, vollständige Sätze zu bilden. Wieder andere verwechseln Worte und Buchstaben. Einige Patienten sind nahezu überhaupt nicht mehr in der Lage, sich sprachlich auszudrücken.

Die meisten Aphasiker sind in ihren Denk-Prozessen nicht betroffen. Im außer-sprachlichen Bereich können sie so wie vor ihrer Erkrankung Dinge erfassen, verstehen, abstrahieren und anwenden. Doch sobald sprachliche Leistungen gefordert sind, kommt es zu Schwierigkeiten. Begleitend zur Aphasie können jedoch auch nicht-sprachliche Symptome auftreten, die Teile der generellen Denk- und Verarbeitungsprozesse beeinträchtigen.


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